In jedem Drogeriemarkt oder Baumarkt sind sie zu finden: Schimmelentferner. Es gibt sie als Spray, als Gel oder als Flüssigkeit. Die Werbeversprechen klingen toll: Aufsprühen, abwarten und der Schimmel ist verschwunden. Es klingt wie im Märchen – und ist leider auch nur ein Märchen. Wie das Umweltbundesamt in seinem Schimmelleitfaden klarstellt, muss bei der Schimmelbeseitigung die gesamte Biomasse des Schimmels entfernt werden, denn auch abgestorbene Schimmelpilze können möglicherweise zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Das geht nur durch mechanisches Entfernen, d.h. reiben, wischen, abkratzen, erneuern,…

Reines Aufsprühen eines Biozids reicht daher nicht! Im Gegenteil manche Schimmelentferner bergen ein zusätzliches gesundheitliches Risiko. Einige Schimmelentferner enthalten Chlor, das zu chlororganischen Verbindungen reagiert, die umwelt- und gesundheitsschädlich sein können. Chlor bleicht die Oberflächen, so dass die dunklen Flecken verschwinden. Der Schimmel ist nicht mehr zu sehen.

Mittel wie Ethanol (Brennspiritus), Isopropanol oder Wasserstoffperoxid sind zwar weniger gesundheitsschädlich, aber ebenfalls unnötig. Sie können lebende Schimmelpilze abtöten, vernichten aber nie alle Mikroorganismen und auch nicht die Schimmelsporen. Deshalb reichen normale Haushaltsreiniger und das Entfernen des Materials komplett aus.

Solange die Ursache, nämlich die erhöhte Feuchtigkeit, nicht beseitigt ist, wird der Schimmel in der Wohnung immer wieder kommen.

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